Skip to main content Skip to page footer

Unterstützung in Rumänien

Ein Bericht von Nina Schöllhorn, Tierärztin


Unterstützung in Rumänien
Man kommt kaum hinterher mit dem Kastrieren in Rumänien. Besonders in den letzten Jahren können wir uns nicht mehr retten vor Anfragen für Kastrationsaktionen. An den jeweiligen Standorten sind wir meist schnell ausgebucht und es gibt Wartelisten für diejenigen, die hoffen sich noch einen Platz ergattern zu können, falls andere abspringen. Es ist als ob ein Knoten geplatzt ist. Es hat sich rumgesprochen, wie gut und wichtig die Kastrationen sind. Wir sind natürlich sehr glücklich über diese Entwicklung! Gleichzeitig aber nicht selten überwältigt, da wir über unsere Grenzen gehen und bis zur Erschöpfung arbeiten. Es fällt uns sehr schwer Anfragen abzusagen, da wir natürlich jedem Tier helfen, aber auch nicht die Menschen enttäuschen wollen, die des Öfteren wirklich verzweifelt sind. Viele wollen das Elend der unerwünscht geborenen Welpen und Kätzchen nicht länger mitansehen, können sich aber die Kastration nicht leisten.

Schon lange besteht daher der Wunsch danach, auf der einen Seite mehr Kastrationen anbieten zu können und auf der anderen etwas Druck von unseren, im Besonderen meinen, Schultern zu nehmen. Unser Team um einen weiteren Tierarzt für Rumänien zu erweitern, ist aus verschiedenen Gründen schwierig. Doch die Möglichkeit, die sich jetzt aufgetan hat, ist fantastisch. Wir haben zwei Tierarztpraxen gefunden, die mit uns zusammenarbeiten.

Es handelt sich um die Praxis von Adriana Grigore und Marius Buță in Bals und um die Praxis von Agnes und Răzvan Oachis und Olga Salamatina in Sighisoara. Diese beiden Praxen arbeiten so wie wir uns das wünschen und wir wissen die Tiere dort in besten Händen. Hier haben von nun an finanziell schlecht gestellte Menschen die Möglichkeit, ihre Tiere kostenlos kastrieren zu lassen, ebenso wie all diejenigen, die Straßentiere betreuen oder ausgesetzte Tiere bis zur Vermittlung aufnehmen. Wir als Verein tragen die anfallenden Kosten hierfür.

Ein großer Vorteil ist nun, dass sich die Möglichkeit der Kastration nicht länger auf die wenigen Wochen der Kastrationsaktionen beschränkt. Das ganze Jahr über kann man jetzt bei dringenden Fällen sofort reagieren und muss nicht warten, bis es zu spät ist. Auch nimmt es Druck von den Betreuern von Katzenkolonien, denen es schwerfällt in einem kurzen Zeitraum alle Katzen an verschiedenen Standorten zu fangen, die sie im Auge haben.   
Wir sind sehr glücklich über diese Entwicklung. Ich muss zugeben, es ist ein tolles Gefühl zu wissen, dass während ich hier in Deutschland diese Zeilen tippe, trotzdem vor Ort weiter kastriert wird. Ich habe das Gefühl, wir sind einen großen Schritt weiter gekommen, um die Situation vor Ort zu verbessern.

Ihre Nina Schöllhorn