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Sapartoc - die Renovierung der Eselscheune

Ein Bericht von Thomas Busch

Da steht Seppi. Ein Kerl wie ein Baum. Er ist der einzige, der es schafft, zwei schwere Holzbalken von enormer Länge gleichzeitig auf seine breiten Schultern zu laden. Markus ist auch hier. Er ist in seiner Firma im Betriebsrat. Oliver wuselt flink wie ein Wiesel von einer Aufgabe zur nächsten. In seinem normalen Leben repariert er Flugzeuge und Hubschrauber und man merkt, dass er gewohnt ist, schnell und lange zu arbeiten. Und konzentriert.

Gregor ist als Hufschmied hier hergekommen. Auch er ist handwerklich ein Genie. Thomas folgte diesem Aufruf und selbst ein 16-jähriger Schüler aus Holstein ist mit am Start und beeindruckt die ganze Truppe mit seinen Fähigkeiten.

„Was machen die da?“ fragt sich jeden Morgen die rumänische alte Dame aus Sapartoc, einem winzigen Ort am Ende der Zivilisation. Sie ist hier geboren, tauschte ihre Hosen, Jacken und Schürzen nur dann, wenn sie rausgewachsen war und merkt in ihrem hohen 70 jährigen Alter, dass es immer schwieriger wird, mit nur noch wenigen Zähnen zu kauen.

Was dieser bunte Haufen Handwerker, die sich hoffnungsvoll in ein Abenteuer begeben haben, hier macht, wird im Laufe der ersten Woche offensichtlich.
„Wir wollen den alten Stall für verwahrloste Esel herrichten“, erklärt, jeden Morgen aufs Neue - da die alte Dame wohl leicht dement ist - Daniel in freundlicher Gelassenheit.

Eigentlich hat er gar keine Zeit, sich lange mit der alten Dame zu beschäftigen, tut es aber aus Respekt und Höflichkeit trotzdem. Er und sein Bruder Gabriel sind nämlich mit der Beschaffung der Materialien voll beschäftigt. Und am Bau helfen sie natürlich auch mit, sind die beiden doch schließlich die Besitzer dieses herrlichen Stückchens Erde, welches sie Nina, bzw. dem Förderverein kostenlos für mindestens zehn Jahre zur Verfügung stellen. Und der Förderverein versprach, mit einem Team von Handwerkern anzureisen, um Worten Taten folgen zu lassen.
Und schon sind wir mitten im Geschehen, welches diesen uralten Stall wieder ins Leben zurückholen möchte. In ein Leben in Sapartoc, einem Ort mit vielleicht noch 30 Einwohnern, der seine Blütezeit längst hinter sich hat. Aber warum soll es für Orte keinen Neuanfang geben, keine Renaissance? Erst recht, wenn sich ideale Bedingungen bieten für eine Tierart, die an anderer Stelle nur im Wege ist und jederzeit damit rechnen muss, den Tod zu finden.

Und so kommen wir zu Nina, unserer Tierärztin, die in Rumänien kastriert, bis ihre Finger bluten. In einer Tötungsanstalt traf sie auf zwei Esel, verliebte sich und rief Gregor an. Gregor telefonierte daraufhin mit Thomas. Dann mit Seppi, mit Markus, mit Oliver, mit Bente und wenige Wochen später liftet der alte Stall seine, an vielen Stellen verfaulten Eichenfüße, Zentimeter für Zentimeter in den Himmel. Ein frisches Kleid wird ihm übergeworfen und neue Schuhe angepasst.
Anfänglich hätte er es sich nie träumen lassen, was da mit ihm geschehen sollte, aber von Tag zu Tag wurde der Stall stolzer und er betrachtete es als eine Art Ehre, endlich schützend seine hölzernen Hände über die Gäste zu breiten, die mit dem klapprigen Pferdeanhänger am Ende der sieben Tage Tage angekommen sind und nun den Hang zu ihm hinauftraben.

Es ist noch lange nicht alles perfekt und fertig, aber die Truppe unterschiedlichster Menschen hat Wahnsinniges geleistet.
Danke Euch allen!

Inzwischen waren Gregor und Thomas erneut in Sapartoc, um mit Daniel die Bodenpatte zu betonieren. Wenn es ein Arche-Projekt werden soll, soll es auch ordentlich aussehen.
Wir werden zukünftig noch öfter in diesen wunderschönen und naturbelassenen Ort fahren, weil in der Nähe ja auch die Siedlung existiert, von dem Sie in diesem Report lesen können. (Seite 40)
Arme Menschen, noch ärmere Tiere, die Restauration alter, traumhafter Gebäude so zusammenzubringen, dass eine bessere Zukunft für alle dabei herauskommt kann nur in unser aller Interesse sein.
Wie weit sich was entwickelt, können wir heute noch nicht vorhersehen, aber unser Einsatz war körperlich zwar anstrengend, hielt sich finanziell aber in einem kleinen Rahmen.
Und was die Zukunft bringt, werden wir Sie wissen lassen.
Versprochen!

Wie es zum Eselprojekt kam

Der Umbau einer alten Scheune in ein Eselparadies

Impressionen aus Sapartoc mit Ahimsa und Santosha

Betonieren der Bodenplatte

Unsere Bewohner

Santosha

"Zufriedenheit"

Ahimsa

"Gewaltlosigkeit"

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