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Futtertransport nach Kreta im Juni 2020

von Thomas Busch, Tierarzt und 1. Vorsitzender

„I am waiting für eine Ladung nach Germany next weekend“, sagte Georgo. Das war vor vier Wochen.
Fast zeitgleich schenkte uns eine Futterfirma in Deutschland 18 Tonnen, die dort netterweise zwar noch ein Weilchen lagern durften, aber natürlich nicht ewig. Und jeder kann sich vorstellen, wie abgebrannt die Tierschützer zurzeit auf Kreta sind. Alle sind überfüllt, da keine Tiere ausreisen konnten, alle Futterlager sind leer und die Nerven blank.
Was kann sehnlicher erwartet werden, als eine Ladung bestes Futter?
Dann endlich die ersehnte Nachricht von Georgo: „I am coming.“
Jetzt kam Stress auf. Endlich, könnte man sagen, nach Monaten des zum Nichtstun verdammt sein.
Von Andy, der inzwischen Herr über das NLR ist, wusste ich, dass die Holzhäcksel im Hundeauslauf  erneuert werden mussten. 18 Tonnen Futter? Da ist doch noch Platz auf dem Trailer…
Also fragte ich mal wieder bei unserem ortsnahen Holzhandel nach und bekam eine sehr nette positive Antwort. Nur das Einladen müsste ich selber machen. Kein Problem, wozu hat man Söhne?  25 Säcke waren nach zwei Stunden gefüllt (jeder wiegt ungefähr 30 kg) und bereit für die große Reise (danke Bente und an die Firma Holz-Ruser in Bornhöved!).
Da Georgo in HH seine Griechenlandladung abladen sollte, (und zwar in der Nacht von Sonntag auf Montag) verabredeten wir uns früh am Montagmorgen. Aber der Großmarkt wollte seine Ladung nicht (was Gott sei Dank nicht mein Problem war - aber Georgos) und so vertröste er mich von Stunde zu Stunde. Ganz nebenbei: LKW – Fahrer zu sein, benötigt Geduld und starke Nerven!
Ich hingegen kenne das Spiel ja schon seit Jahren, dass Verabredungen nicht auf die Minute genau eingehalten werden können. Man freut sich über Tage…
Ich hatte Geduld, Georgo notgedrungen auch, die Futterfirma blieb entspannt und das Wetter in Holstein war schön. Also alles gut.
Das blieb auch so und Georgo fuhr mit 18 Tonnen Futter und  einer Tonne Holzhäcksel gen Süden von Deutschland. Zu Melanies Garage. Nur leider waren wir beide in Holstein, also war niemand da, um die Spenden, die dort noch lagerten, einzuladen.
Und da sich inzwischen eine Menge angehäuft hatte (von „Garage“ kann Melanie schon längst nicht mehr sprechen - eher von einem Arche-Lager), war es Georgo nicht zuzumuten, 3-4 Tonnen alleine auf seinen LKW zu hieven. Außerdem kann er nicht direkt vor der Tür parken und so müssen die Spenden bestimmt 50-70 Meter getragen werden. Bei 3-4 Tonnen eine Herkulesaufgabe.
Also trommelte Melanie alle zur Verfügung stehenden Tierfreunde zusammen und tatsächlich fand sich eine große Gruppe mit Bärenkräften (und Bärchenkräften).
Nur leider war die Sonne ja im Norden und nicht in Bayern…
Ihr fleißigen Helfer,- ob groß oder klein -  als wir die Bilder sahen, wuchs unser Dank ins Unermessliche! Vielen, vielen Dank, dass Ihr eingesprungen seid, bei diesem Sauwetter einen LKW  per Hand zu beladen.
Auch Dir Georgo, ein großes Dankeschön und eine gute und sichere Heimfahrt!
Das war der erste Teil. Der zweite befasst sich mit dem Entladen und dem Verteilen auf Kreta.
Brigitte Scheichel von APAL brennt der Kittel. Eigentlich normal, aber durch Corona nicht nur am Saum, sondern bis zum Kragen. Schon am Telefon merke ich, dass sie am Ende ihrer Kräfte ist. Über 40 Tiere, überall „geparkt“ sind für den Ausflug vorzubereiten. Gleichzeitig stehen, dank Dr. Julia Ricken, Kastrationsaktionen an, die auch teilweise während der Corona-Krise liefen. So war unser Hauptziel „Kastrationen um Leben zu retten“ zwar eingeschränkt, aber nicht völlig zum Erliegen gekommen. Und überall; Brigitte mittendrin.
Mit Andy in der Leitung fassten wir einen Entschluss, der zukünftig das Verteilen des Futters vereinfachen soll.
Im NLR bleibt dank einer riesigen Garage immer ein Großteil des Futters, welches wir primär an die Tierschützer weiterreichen, die eng mit uns zusammenarbeiten.
Das ist weder Böswilligkeit noch Erpressung, sondern Anerkennung für diejenigen, die sich intensiv mit Kastrationsaktionen beschäftigen.
Futter, welches darüber hinaus noch übrig ist, verteilen wir an die vier Bezirke (Chania, Rethymno, Heraklion, Ag. Nikolaos). Dort müssen die einzelnen Tierschützer und Tierschutzvereine die weitere Verteilung übernehmen.

Wir warten mit Spannung auf Georgos Ankunft!

Helfen

Der Förderverein Arche Noah Kreta e.V. ist ein tiermedizinisch orientierter Tierschutzverein, dessen Schwerpunkt die Kastration von Straßentieren ist. Das Team besteht aus mehreren Tierärztinnen und Helferinnen, die international Kastrationsaktionen durchführen.
Jeder bekommt eine Chance auf ein besseres Leben! All das wird nur möglich durch Ihre Spende!

Jetzt spenden!

In vielen unserer Projekte werden regelmässig Helfer benötigt. Manchmal brauchen wir tiermedizinisch vorgebildete Unterstützung. Manchmal einfach Menschen, die die Tiere vor und nach der OP betreuen, Boxen waschen und anpacken, wo Hilfe benötigt wird. Wenn Ihr der Meinung seid, dass wir Euch kennenlernen sollten, sendet uns eine Email an   jobs@tieraerztepool.de.
Oft aber kann jeder einfach helfen - so zum Beispiel bei den Kastrationsprojekten auf Rhodos oder in Epanomi. Hier werden Leute benötigt, die Katzen vom und zum Fangort fahren, Fallen und Boxen reinigen usw.

In den Helfergruppen auf Facebook könnt Ihr Euch vernetzen:

  Flying Cats e.V. - Kastrationsprojekt Rhodos - Helfer

  ACE - Tiere in Not (Epanomi)

TierInsel Umut Evi e.V.: Kontaktaufnahme über tierinsel-tuerkei-vorstand@t-online.de