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Kreta - Flucht mit Maske

Nach einem halben Jahr unfreiwilliger Abwesenheit besteige ich endlich wieder ein Flugzeug nach Kreta. Nachdem meine Assistenz Michelle Hoffmann und ich Ende März kurzfristig unsere Flüge haben umbuchen müssen und wir, nach coronabedingter Absage der letzten Kastrationsaktionen, überstürzt mit einem der letzten Flieger die Insel verlassen haben, weiß niemand so recht, wie es in diesem Jahr weitergehen wird. Auf Kreta können wir zum Glück weiter arbeiten, auf den Kapverden leider nicht. Seit nunmehr einem Jahr bin ich dort nicht gewesen, und die Pläne, Anfang Dezember nach Sal zu fliegen, liegen wieder auf Eis, da es nach wie vor keine regulären bzw. bezahlbaren Flüge gibt, obwohl die Grenzen für Touristen wieder offen sind.

In Heraklion werden wir spät abends von Andi abgeholt, kurz vor Mitternacht kommen wir im NLR an. Auf den Betten liegen zu Schiffchen gefaltete Handtücher, der Kühlschrank ist mit genau den Sachen gefüllt, die wir am liebsten mögen (Danke Andi - Du bist ein Schatz!), draußen ist es noch spätsommerlich warm und die Grillen zirpen unter einem klaren Sternenhimmel. Man könnte sich kurz in dem Gefühl verlieren, wir wären zum Urlaub hier. Aber zum Glück gibt es ja Brigitte. „Marga, wann fahrt ihr in den Osten? Könnten wir vielleicht vorher, wenn ihr Zeit habt, noch 1-2 Tiere anschauen, die Probleme haben? Es ist ein Hund mit einem Tumor, der schon auf dem Boden schleift, eine Hündin, bei der das Auge entfernt werden muss, und dann ist da noch eine Katze, der wahrscheinlich das Bein amputiert werden muss…“ Ok, „vor der Osttour“ haben wir eigentlich nur einen Tag Zeit, aber das kriegen wir hin.

Vor mir steht der kleine Hund, von dem ich schon die Röntgenbilder gesehen hatte, mit diesem riesengroßen Tumor am Bauch. In der Lunge sind keine Metastasen zu erkennen, trotzdem ist noch nicht ganz klar, ob dieser Tumor entfernt und danach die Haut wieder zugenäht werden kann. „Ist die Hündin denn schon kastriert?“, frage ich. „Bobby ist ein Rüde, und der ist schon sehr lange kastriert.“ „Ein Rüde??“ Bislang kenne ich solche Tumoren nur als Mammatumoren bei Hündinnen, in diesem Fall berührt der Tumor beim Laufen bereits den Boden, und es würde nicht lange dauern, bis er sich aufscheuert und garstige infizierte Wunden bildet. Als ich den kleinen Hund dann vor mir sehe und den Tumor untersuche, ist immer noch nicht klar, was gemacht werden könnte. Ich kann vom Tasten her nicht sagen, ob der Tumor in die Tiefe zieht und mit dem umliegenden Gewebe verwachsen ist. Wir entscheiden uns dafür, ihm die einzige Chance zu geben, die wir ihm geben können. Der Erfolg der OP wird während der OP entschieden...

Es gelingt tatsächlich, die Wunde zu verschließen. Es war keine schnelle OP, dafür eine sehr blutige.  Das Gröbste ist damit geschafft, aber nun muss abgewartet werden, wie Bobby die nächsten Tage übersteht und vor allem, wie die Wundnaht verheilt.
Patient Nr. 2, den ich mir angucken soll, ist eine Shar-Pei-Hündin mit einem unklaren Augenbefund. Wegen überschüssiger, herabhängender Haut und einer entarteten Nickhautdrüse konnte im Vorfeld nicht genau festgestellt werden, ob das eigentliche Auge intakt ist. Wie sich unter Narkose herausstellt, ist es das leider nicht. Infolge mechanischer Reibung auf der Hornhaut des Auges ist diese von einem festen hellen Belag überzogen und irreversibel geschädigt, sodass die Hündin auf diesem Auge nichts mehr sehen kann. Das gesamte Auge muss also entfernt werden. Bei solchen Operationen kann man, wenn man genau hinhört, den Chirurgen fluchen hören, denn bei einem Shar-Pei mit all dieser überschüssigen Haut einen vernünftigen Schnitt mit dem Skalpell an schwer zugänglichen Stellen hinzukriegen, gleicht Zauberei.

Am nächsten Tag packen wir das Auto und machen uns auf den Weg in den Osten. Zunächst arbeiten wir zwei Tage in Agios Nikolaos. Hier ist der Ablauf Routine: Michelle legt mir ein Tier nach dem anderen in Narkose, und ich operiere wie am Fließband. Unterbrochen wird das Fließband hier und da von einem Notfall, z.B. einem Kater, der wie tot in einem Garten gefunden wurde. Völlig unterkühlt und mit Anzeichen von Durchfall kommt er in die Klinik. Leider helfen weder die Wärmflasche noch warme Infusionslösungen, später am Nachmittag stirbt er. Nicht so hingegen das kleine schwarze, flauschige Katzenbaby, das, obwohl es am Tag vorher noch ganz munter gewesen ist, starken Durchfall hat und nicht mehr fressen will. Der Grund dafür ist ein Abszess am Vorderbein, der sich geöffnet hat. Das Ding muss schmerzhaft gewesen sein, denn anschließend frisst das Kätzchen wieder, als sei nichts gewesen.

Zwischendurch kommt eine Information von Brigitte, Bobby gehe es gut. Die Wunde sei zwar sehr gespannt, aber geschlossen und trocken. Gute Nachrichten.
Gefesselt an den OP-Tisch, fliegen die Tage an mir vorbei. Dr. Julia Ricken, die inzwischen auch wieder zum Förderverein Arche Noah Kreta e.V. gefunden hat, kommt als Unterstützung hinzu. Zu zweit schaffen wir ordentlich was weg, und Julia bleibt sogar noch einen Tag länger in Agios Nikolaos. Michelle und ich hingegen machen uns schon auf den Weg nach Sitia. Hier ist das Straßenhundproblem sehr gut unter Kontrolle dank konsequenter Kastrationen und Vermittlungen der Straßentiere. Auch Ray (der mittlerweile von uns in den Ruhestand entlassen worden ist) teilt mir mit, dass seine jetzige Hündin ihr Alter zunehmend zeigt und er sich daher gerne schon mal nach einem Zweithund umschauen möchte. Klein soll er sein und ausnahmsweise mal unkompliziert, kein Welpe, den man noch zur Stubenreinheit und Ähnlichem erziehen muss. In Sitia ist er bislang noch nicht fündig geworden. Da Ray mir damals meinen Hund Emmy „vermittelt“ hat (sie war im Tierheim von Sitia, als Ray sie zur Kastration aus einem der Zwinger holte, sie mir hinhielt und sagte: „Marga, I found your dog“ - Ich wollte gar keinen Hund, wegen der häufigen Fliegerei auf die Kapverden. Das hat ja gut geklappt…), verspreche ich ihm, die Augen offen zu halten und ihm Bescheid zu sagen, wenn ich einen passenden Kandidaten im Blick bzw. auf dem Tisch habe.

Das Augenmerk der Kastrationen in Sitia liegt also neben den wenigen Hunden (viele Straßenhunde gibt es nicht mehr) besonders auf den Katzen. Fleißige Fänger waren unterwegs und konnten über 100 Tiere in drei Tagen fangen. Viele der jüngeren Katzenkinder haben starke Augenentzündungen. Einige sind so stark vereitert, dass nur noch eine OP hilft, in der das kaputte Auge komplett entfernt wird. Gerade für sehr junge Katzen ist die OP nicht risikoarm, aber eine Alternative gibt es nicht. Auch die Zähne müssen im Auge behalten werden. Bei sehr vielen Katzen sind vergammelte oder entzündete Zähne an der Tagesordnung, bei einigen ist sogar der Kieferknochen schon angegriffen. Man fragt sich, wie die armen Tiere mit solchen Problemen überhaupt noch fressen können. Der Tumor an der Brust einer Katze blieb aufgrund der Lokalisation lange unentdeckt, erst als sie auf einer Mauer stand, sah die Tierschützerin das Ausmaß. Wir lassen den Tumor entfernen, auch wenn es nicht einfach ist. Die Zeit wird allerdings erst zeigen, ob das Bein noch voll funktionstüchtig ist, denn bei der OP mussten zwangsläufig einige Nerven durchtrennt werden.
Zwischendurch wieder eine Nachricht von Brigitte: Bobbys Naht ist jetzt an einer Stelle feucht und produziert Wundsekret. Mist, das hatte ich befürchtet. Bei so viel Spannung auf der Naht hätte es mich sehr gewundert, wenn das problemlos abheilt. Wir besprechen das weitere Vorgehen am Telefon.

Wenn meine Kolleginnen und ich einen Bericht schreiben sollten, würden alleine die Telefongespräche, bei denen wir sozusagen das Erste-Hilfe-Paket sind, ein Buch füllen. Ständig melden sich Tierschützer bei uns, ständig beurteilen wir Röntgenbilder, holen weitere Hilfe bei Spezialisten ein und dirigieren unsere Partner durch komplizierte Behandlungen. Oft wird mir dabei das Telefon ans Ohr gehalten, da ich steril bin und es selbst nicht halten kann. Operatives Multitasking!
Die dritte Station im Osten ist Ierapetra. Gleich am ersten Tag kommt eine kleine Hündin zur Kastration, sie „wohnt“ seit einiger Zeit im Tierheim und wird in einer großen Katzenbox zu uns in den OP gebracht. „Sei vorsichtig, die kann man auf gar keinen Fall anfassen, die beißt!“, wird Michelle vorgewarnt.

Also bekommt die Hündin sicherheitshalber statt einer Beruhigung gleich die Vollnarkose in den Muskel gespritzt. Als sie schläft, gucken Michelle und ich uns an: „Denkst du, was ich denke?“ „Hmmm, ja, aber die beißt.“ „Aber die ist doch zuckersüß!“ „Aber er wollte ja was Einfaches und keine psychische Baustelle.“ Michelle und ich sind uns einig. Wir lassen die verängstigte Kleine  einfach mal ganz nah bei uns aufwachen, und während des Aufwachens wird sie, wann immer Zeit ist, zwangsgekuschelt. Ira (wenn Tiere von uns einen Namen bekommen, ist klar, was passiert) war tatsächlich zunächst sehr ängstlich und zuckte immer zurück, wenn wir sie vorsichtig mit der Hand am Kopf berühren wollten, wurde aber im Minutentakt zutraulicher. Sie beobachtete uns schlaftrunken, als könne sie ihren eigenen Traum nicht deuten. Als sie wieder Herrin ihrer Sinne ist, können wir sie auch auf den Arm nehmen, selbst eine Leine akzeptiert sie. Zwei Tage bleibt sie bei uns, Ray würde sie am Donnerstag abholen. Auch die Tierheim-Mitarbeiter wundern sich: „This is a totally different dog.“ (Das ist ja ein völlig veränderter Hund.)

Ray und seine Frau Joy sind von unserer Auswahl begeistert, aber leider läuft es, aus mir völlig unerklärlichen Gründen, überhaupt nicht. Vielleicht ist es einfach zu viel Veränderung in so kurzer Zeit für die Kleine. Ira schnappt nach Joys Hand und versteht sich auch mit der alten Hündin nicht gut. Zum Glück ist nichts Schlimmes passiert, aber aufgrund der Coronasituation und des drohenden Lockdowns halten wir es alle für das Beste, Iras Unterbringung bei Ray abzubrechen. Denn wenn es nach der Eingewöhnungsphase weiterhin Probleme geben würde, wären wir nicht mehr auf der Insel, um Ira zu uns zu holen. Und eins steht fest: Ira kommt nicht zurück ins Tierheim!

Am Donnerstag, den 5.11., wird also Lockdown Nr. 2 angekündigt. Noch ist nicht ganz klar, was das eigentlich bedeutet, aber wir befürchten das Schlimmste. Das Nervigste. Genau wie im März, als wir übrigens auch in Ierapetra in gleicher Konstellation waren. Und Antonia arbeitete im März, genau wie jetzt auch, auf Rhodos. Uns kommt kurzzeitig der Gedanke, dass es an uns liegen könnte...
Da mein Griechisch quasi nichtexistent ist (ich kann mir einen großen Milchkaffee mit Zucker bestellen - das hat Antonia mir beigebracht), warten wir also auf Nachricht von unseren Übersetzern, kombinieren die mit den Nachrichten aus Deutschland und ärgern uns darüber, keine Direktleitung zu Herrn Spahn oder Frau Merkel zu haben.

Welch ein Chaos! Bleiben wir? Fliegen wir? Wenn wir bleiben: Gibt es eine Chance, dass wir mit Sondergenehmigungen weiter arbeiten dürfen?
Es trifft uns ausgerechnet kurz vor der Aktion im Südwesten von Kreta. Das Örtchen „Paleochora“ liegt traumhaft am Meer, und dort sind wir doch so gerne!
Donnerstagmittag dann die befürchtete Nachricht von Antonia: „Ihr müsst alle abhauen. Alles wird zugemacht, und es gibt nur noch wenige Athenflüge.“ So gibt es zumindest Klarheit im Unklaren, was unserem Frust aber auch keine Abhilfe schafft. Freitagfrüh versuchen wir unsere Flüge umzubuchen. Leichter gesagt als getan. Die Bedingung ist nämlich, dass wir sowohl Ira als auch die restlichen Hunde unserer Station mitnehmen wollen. Andi hat genug zu tun, die Schäden des Dauerregens zu beseitigen, da kann er sich nicht auch noch um die Hunde kümmern. Und wer weiß, wann das normale Leben wieder losgeht? Außerdem wäre es doch viel schöner, wenn die Hunde, die übrigens aus dem Tierheim Kalyves stammen, recht bald ein neues Zuhause fänden!

Montag ist die Maschine mit Hunden überbucht, denn an diesem Tag wird unsere Assistentin Christina von Rhodos zurückfliegen und hat den Frachtraum mit Rhodos-Tieren beansprucht. Die Flugzeuge von Rhodos und Kreta werden nämlich in Athen in einer Maschine, die dann weiter nach Deutschland fliegt, zusammengelegt. Der Donnerstag danach: ein günstiger Flug! Aber es können nur noch drei Tiere mitgenommen werden. Das reicht nicht, wir haben fünf. Sonntag? Etwas teurer, aber fragen kostet nichts. „Wir haben fünf Plätze frei für die Tiere“. „Ja! Nehmen wir!“

Damit findet der Krimi sein Ende, in den inzwischen auch zig Leute in Deutschland involviert sind. Da Melanie von München aus die Koordination der Abholung der Tiere organisiert, kann man sich vorstellen, wie viele Telefonate wir führten, bis endlich alles passt.

In all dem Stress informiert mich Brigitte, dass die Wunde von Bobby wieder gut aussieht. Prima, die Therapie hat also angeschlagen. Damit sollte er jetzt über den Berg sein. Wenigstens eine gute Nachricht.
Bis Freitagmittag arbeiten wir noch in Ierapetra, dann treffen wir uns auf dem Heimweg mit Ray und nehmen Ira zu uns. Kaum sitzt sie auf meinem Schoss, kuschelt sie ihr Köpfchen an mich. Oh Gott, ist dieser Hund niedlich! Wenn ich nur nicht immer nach Afrika fliegen würde! Mit zwei Hunden ist das problematisch. Was ist bei Ray nur schief gelaufen? Offensichtlich kann man Liebe nicht erzwingen. Ira sieht das genauso und klettert, zuhause angekommen, sicherheitshalber schon mal in meinem noch nicht ganz fertig gepackten Koffer.

Ira ist aber nicht unsere einzige Begleitung. In Agios Nikolaos wartet die frisch operierte Katze „Hope“ auf uns. Touristen haben sie während unserer Kastrationsaktion mit einem gebrochenen Hinterbein gefunden. Da wir keine Möglichkeit hatten, sie zeitnah nach Deutschland auszufliegen, ließen wir sie vor Ort von einem griechischen Kollegen operieren, der einen sehr guten Job gemacht hat. Sie fliegt nun auch mit uns und wird zu Kira und Lars gehen, die sie im Urlaub gefunden und zur Kastrationsklinik gebracht haben. So schließen sich manche Kreise.
Und auch der Kreis unserer Umbuchungsbestätigung schließt sich, denn da gab es Unstimmigkeiten. War ja klar! Da wir eh an Heraklion vorbeifahren, klären wir das Problem am Flughafen persönlich. Die Callcenter sind in so einer Zeit eh alle restlos überlastet.

Spät am Nachmittag erreichen wir unsere Station. Schön, wieder hier zu sein, denn wenn es auf Kreta einen Fleck der Erholung gibt, dann im NLR. Aber Zeit zu vertrödeln ist uns nicht vergönnt. Die Hunde müssen ausreisefertig gemacht werden, Blutabnahmen für den Test auf Reisekrankheiten stehen an, genauso wie die Kontrolle aller Mikrochips, Impfungen  und der Pässe. Die Transportboxen wollen hergerichtet werden... „Sag mal, Marga, wie wollen wir das eigentlich alles ins Auto kriegen?“ Oh, eine berechtigte Frage von Michelle, über die wir in der Eile noch gar nicht nachgedacht haben. Der große Mercedes Vito ist in der Werkstatt, wir haben nur den kleineren Citan.
Ein zweites Auto zu leihen bringt nichts, da wir keinen zweiten Fahrer haben. Wir haben vier große und zwei kleine Hunde, eine Katze, zwei große Koffer und noch ein paar Taschen. Schnell wird klar: Vier große Transportboxen passen da auf keinen Fall neben-, hinter- oder übereinander rein. Aber Not macht ja bekanntlich erfinderisch: Wir bauen eine Box auseinander und stellen die zweite hinein. Dann kommen die zwei breiten, aber nicht so hohen Hunde zusammen in die 7er Box. Die zwei hohen, aber nicht ganz so breiten Hunde bekommen für die Fahrt je eine 6er Box. Am Flughafen werden dann alle Hunde nochmal „verrudelt“ (das bedeutet durchgetauscht in den Boxen. Ich weiß nicht mehr, wer damals diesen Begriff erfunden hat, ich finde ihn sehr passend). So könnte es gehen.

Den Nachmittag verbringen wir damit, sowohl unser Equipment als auch tonnenweise Sachspenden auszupacken und einzusortieren, und damit, schon mal das Tetris-Spiel im Citan zu beginnen.
Es klappt alles problemlos. Andi fährt uns morgens zum Flughafen, wir kommen in keine Kontrolle, nur die üblichen Ungereimtheiten, die man so gar nicht gebrauchen kann, halten unseren Adrenalinspiegel hoch. Es sind nur drei Hunde angemeldet... und das nie endende Chaos beginnt von Neuem. Aber nach soo vielen Jahren bei der Arche auf Kreta schockt mich das nicht wirklich, und am Ende wird Kreta unter uns immer kleiner und verliert sich im Blau des Mittelmeeres.
Eine kleine Schrecksekunde nach Ankunft am Hamburger Flughafen gibt es dann aber doch noch. Eine Box von uns fehlt. Stattdessen steht da eine fremde Transportbox, mit einem zirka 50kg schweren Schäferhund. „Oh Gott, jetzt hat jemand die Hunde vertauscht und Aprilla mitgenommen statt des Schäferhundes!“ Als wir merken, daß Aprillas Hundebox einfach nur gut hinter einem großen Karton Sperrgepäck versteckt ist, ist die Erleichterung groß.
So endet also diese Kreta-Aktion, genau wie die im März, mit einem coronabedingten Abbruch. Auch die Aktionen auf Rhodos und in Nordgriechenland wurden abgebrochen. Wie auch im Frühjahr lassen wir jetzt alles auf uns zukommen und werden abwarten, wann wir wieder fliegen können. Aber ich kann Ihnen versprechen: Ich bin eine der Ersten im Flieger!

Ihre Marga

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Der Förderverein Arche Noah Kreta e.V. ist ein tiermedizinisch orientierter Tierschutzverein, dessen Schwerpunkt die Kastration von Straßentieren ist. Das Team besteht aus mehreren Tierärztinnen und Helferinnen, die international Kastrationsaktionen durchführen.
Jeder bekommt eine Chance auf ein besseres Leben! All das wird nur möglich durch Ihre Spende!

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In vielen unserer Projekte werden regelmässig Helfer benötigt. Manchmal brauchen wir tiermedizinisch vorgebildete Unterstützung. Manchmal einfach Menschen, die die Tiere vor und nach der OP betreuen, Boxen waschen und anpacken, wo Hilfe benötigt wird. Wenn Ihr der Meinung seid, dass wir Euch kennenlernen sollten, sendet uns eine Email an   jobs@tieraerztepool.de.
Oft aber kann jeder einfach helfen - so zum Beispiel bei den Kastrationsprojekten auf Rhodos oder in Epanomi. Hier werden Leute benötigt, die Katzen vom und zum Fangort fahren, Fallen und Boxen reinigen usw.

In den Helfergruppen auf Facebook könnt Ihr Euch vernetzen:

  Flying Cats e.V. - Kastrationsprojekt Rhodos - Helfer

  ACE - Tiere in Not (Epanomi)

TierInsel Umut Evi e.V.: Kontaktaufnahme über tierinsel-tuerkei-vorstand@t-online.de